Pflanzenverzeichnis
Weihrauch (Boswellia serrata)
Als in den 80er Jahren eine Gruppe von deutschen Wissenschaftlern im Auftrag der Deutschen und der Indischen Regierung Indien bereiste, um viel versprechende Heilpflanzen aus der Ayurveda-Medizin zu identifizieren und gemeinsam zu beforschen, wurde Weihrauch erneut erforscht und man fand in den Boswelliasäuren entzündungshemmende Wirkstoffe mit guter Verträglichkeit. Man erkannte aber auch, dass diese Boswelliasäuren nicht unverändert ins Blut aufgenommen werden und somit eine entzündungshemmende Wirkung bei Gelenkrheuma angezweifelt wurde. Allerdings brachte der junge Magen-Darm-Forscher Uehleke bereits 1989 den Pharmakologen Prof. Ammon auf die Idee, die lokale Wirkung von Weihrauch bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen sozusagen „von innen“ einzusetzen. Etliche klinische Studien bestätigten danach die entzündungshemmende Wirkung von Weihrauch bei M. Crohn und bei Colitis ulcerosa.
Pfefferminze (Mentha piperita)
Pfefferminztee wird in Asien und in Europa wegen seinem erfrischenden Geschmack gerne getrunken. Menthol erzeugt einen kühlenden Eindruck auf der Haut und im Mund. Pfefferminze vertreibt Übelkeit und Brechreiz und regt mild die Verdauung an. Die ätherischen Öle mit Menthol sind schaumbrechend und somit blähungstreibend. Darüber hinaus wirken Menthol und weitere Bestandteil krampflösend auf die glatte Muskulatur des Darmes und der Gallenwege.
Flohsamenschalen (Psyllium indica)
Der äußere Bereich der Flohsamen enthält besonders viele lösliche Schleimstoffe und somit kann bis das 100-fache an Wasser gebunden werden unter Bildung eines Gels. Dieses Gel legt sich als Schutzfilm über die Schleimhäute von Speiseröhre, Magen, und Darm. Das Gel bindet aber auch Cholesterin, Zucker sowie gewisse Giftstoffe aus Nahrung und Gallenflüssigkeit und hemmt so deren Aufnahme in den Körper. Cholesterin und Zucker gelangen so langsamer und nicht so vollständig in den Körper – Reizstoffe werden quasi verdünnt und können an der Magen- und Darmwand weniger Schäden anrichten. Flohsamenschalen machen auch den Stuhl weicher. Teilweise wird nämlich das Gel im Dickdarm durch Darmbakterien „geknackt“ – das dabei frei werdende Wasser wirkt wie ein kleiner Einlauf. Eine leicht abführende Wirkung tritt aber nur bei längerem Gebrauch ein. Anderseits verdünnt und verteilt das Gel Bakterien und Reizstoffe und kann deswegen bei Neigung zu Durchfall nützlich sein. Flohsamenschalen haben insgesamt günstige Wirkungen von Ballaststoffen und dienen der gesundheitlichen Darmpflege. Sie werden nicht nur von Patienten mit Reizdarm, entzündlichen Darmerkrankungen, chronischer Verstopfung als Basis verwendet, sondern eignen sich für jedermann. Allerdings treten während der erste Einnahmetage starke Blähungen auf, die dann meist nach einigen Tagen nachlassen. Mit blähungstreibenden und entschäumenden Pflanzen kann die Belästigung durch Blähungen vermieden werden.
Fenchel (Foeniculum vulgare)
Fenchelsamen sind reich an aromatischen ätherischen Ölen, die entschäumend und damit blähungstreibend sowie bakterienhemmend wirken. Außerdem bewirkt Fenchel in hoher Dosis eine milde Lockerung einer verkrampften Darmmuskulatur und kann somit schmerzhaften Darmkrämpfen vorbeugen. Fenchel ist nicht nur in der Europäischen Küche ein beliebtes Gewürz, sondern auch in Asien: In Indien werden Fenchelsamen mit Zucker als Nachtisch gekaut.
Gelbwurz (Kurkuma)
Kurkuma ist Hauptbestandteil der in Asien in großen Mengen verwendeten Gewürzmischcungen z.B. Haldi in Indien. Derm Gelbwurz verdankt auch der Curry seine gelbe Farbe. Der Stoff Kurkumin wird intensiv beforscht und soll interessante entzündungshemmende, stoffwechselanregende und krebshemmende Eigenschaften haben. Die Anregung des Stoffwechsels soll bei Übergewicht, bei Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen helfen. Für manche der übertrieben angepriesenen Wirkungen fehlen aber noch Studien an Patienten – mitunter ist auch ungewiss, ob Kukurmin überall in den Körper hingelangt. Im Magen-Darm-Bereich kann Kukurmin auf jeden Fall entsprechende Gewürzrezeptoren ansprechen und Entzündungen hemmen.
Ingwer (Zingiber officinale)
Ingwer ist ein aus Asien stammendes Gewürz, das durch seinen scharfen Geschmack auffällt. Es wirkt teilweise ähnlich wie Kukurma, anderseits bleibt der scharfe Geschmack länger haften und vermittelt eine schöne Wirkung gegen Brechreiz. In Studien konnte gezeigt werden, dass sowohl Erbrechen verschiedener Ursache wie Schwangerschaft oder Reisekrankheit wirkungsvoll durch kleine Mengen von Ingwer behandelt werden können. In Asien wird Ingwer als erhitzend und scharf eingeordnet.
Zimt (Cinnamomum)
Zimt ist ein auf der ganzen Welt beliebtes Gewürz und wird in Asien zur Magenstärkung eingesetzt. Es wird neuerdings ähnlich wie Kurkuma und Ingwer auch hinsichtlich seiner entzündungshemmenden und stoffwechselanregenden Wirkungen untersucht. Es gibt Hinweise, dass Zimt in höheren Mengen bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ II nützlich ist.